Die häufigste Ursache für Zahnverlust im Alter stellt die entzündliche Parodontitis (im Volksmund oft als Parodontose bezeichnet), dar. Wie der Name schon sagt liegt hierbei ein entzündlicher Prozess vor. Dieser führt über viele Jahre zu einem Rückgang von Knochen und Zahnfleisch und letzendlich zum Zahnverlust.
Auslöser sind Plaque und der daraus resultierende Zahnstein. Dieser enthält große Mengen an Parodontose Bakterien, welche Gifte (Endotoxine) freisetzen. Der menschliche Körper versucht nun diese Keime zu bekämpfen (Entzündungsreaktion). Leider wird bei dieser, oft über Jahre stattfindenden Abwehrschlacht, auch der Kieferknochen und das Zahnfleisch geschädigt. Zwar verläuft diese Erkrankung oftmals schmerzfrei, aber dem aufmerksamen Patienten werden Zahnfleischschwellungen und Zahnfleischbluten auffallen. Dies sind Alarmzeichen und sollten nicht ignoriert werden!
Die Hauptursache der Parodontitis sind also übermäßige und langanhaltende Ansammlungen von Parodontose Erregern im Mund.
Daher ist neben der Unterstützung, beziehungsweise der Etablierung einer excellenten, häuslichen Mundhygiene, der wichtigste Ansatzpunkt der Parodontitistherapie die zahnärztliche Prophylaxe und die Entfernung der bakteriellen Auflagerungen am Zahn durch Ultraschallbehandlung und Handinstrumente.
Häufig wird die Parodontose noch als normale Alterserscheinung von den Patienten angesehen, oft sind nahe Verwandte in Erinnerung, die schon früh die Zähne verloren haben. Das gesundheitliche Risiko dieser Erkrankung, welche für die Betroffenen oftmals lange ohne Beschwerden verläuft, sollte jedoch keinesfalls unterschätzt werden.
Mittlerweile sind sich viele Mediziner durch großangelegte Studien einig, dass gesunde Zähne und Zahnfleisch ebenso viel zur Erhaltung der Gesundheit beitragen wie Sport und ausgewogene Ernährung. Zudem wird durch eine schwerwiegende, unbehandelte Parodontitis das Risiko für Schlaganfälle, Rheuma und Herzinfarkte deutlich erhöht. Wir haben auf Basis unserer langjährigen Erfahrung und vielfacher Weiterbildung ein wirksames Programm zur Behandlung der Parodontitis entwickelt.
Durch engmaschige Kontrollen im Zusammenhang mit der halbjährlichen Routine Kontrolle können wir Parodontitis Fälle bei unseren Patienten schnell aufspüren (Parodontose - screening). Bei entsprechendem Verdacht wird eine digitale Übersichtsaufnahme angefertigt, auf der das Ausmaß des Kieferknochenabbaus sichtbar wird.
Eine Vielzahl von Studien hat ergeben, dass unbehandelte, generalisierte Parodontitis das Risiko Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes oder Krebs zu erleiden deutlich erhöht. Die ständig erhöhte Keimzahl von aggresisiven Bakterien kann im Körper diverse andere Krankheiten triggern. Daher ist es von großer Bedeutung Zahnbett-Erkrankungen nicht als normale Alterserscheinung hinzunehmen. Wir helfen Ihnen wieder eine gesunde Mundflora zu entwickeln. Denn gesund beginnt im Mund!
Die eigentliche Parodontose Behandlung findet schonend mit Ultraschall unter gleichzeitiger Spülung mit einer desinfizierenden Mundspüllösung statt. Das Zahnfleisch wird dazu bei Bedarf sanft betäubt. Durch neueste Ultraschalltechnik ist das Schneiden am Zahnfleisch nur noch in seltensten Fällen nötig.
Der Erfolg der Behandlung wird durch zeitnahe Nachkontrollen (2 Monate nach der Behandlung) geprüft. Auf der Basis der Ergebnisse der Nachkontrollen wird dann entschieden in welchen Abständen die professionellen Zahnreinigungen stattfinden sollten (Recall-System).
Bei besonders früh auftretender Parodontitis setzen wir Keimtests ein um besonders aggressiven Keimen auf die Spur zu kommen. In diesen Fällen kann eine zusätzliche, antibiotische Therapie von Nutzen sein.
Haben Sie Fragen?
Falls Sie Fragen oder ein Anliegen haben, sind wir während unserer Sprechzeiten telefonisch für Sie erreichbar. Alternativ kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail.
Für eine individuelle Beratung stehen wir Ihnen nach Ihrer Terminvereinbarung in unserer Praxis im Vauban zur Verfügung.